Geboren am: 4. Jänner 1898 in Manessen/Steindorf, Kärnten, Österreich
Gestorben am: 25. Juni 1945 (Todesurache: Krankheit)
Geschwister: Anton, geb. 6. Mai 1891 (gestorben im KZ Dachau)
Franz Dorner und sein Bruder Anton wurden von der Gestapo bereis im April 1938 vorgemerkt, da sie sich bei der damaligen Volksabstimmung nicht beteiligen. Damals wurden zwar noch nicht bestraft, aber man wurde auf sie aufmerksam und beobachtete sie.
Zusammen mit seinem Bruder Anton wurden sie dann im März 1943 von der Gestapo abgeholt. Sie kamen zuerst in das Polizeigefängnis nach Klagenfurt und wurden am 15.5.1943 in das KZ Dachau eingeliefert. Franz erhielt die Häftlingsnummer 47852 und verstarb kurz nach der Befreiung am 25. Juni 1945.
Franz Wohlfahrt erzählt von Franz Dorner:
„Franz war ein lustiger, liebenwerter Mensch. Seine Arbeit als geschickter Holzfäller brachte ihn oft wochenlang noch in die österreichischen Alpen hinauf. Er kam nur gelegentlich zurück, um Vorräte zu holen. Franz, der jünger war (als sein Bruder Anton Dorner senior), wurde 1942 zur Wehrmacht einberufen. Als er seine Stellungspapiere bekam ging er bis zur Mitte der Draubrücke in Villach und zerriss sie. Lachend erzählte er uns, dass die kleinen Papierstückchen bis zur Donau und hinaus zum Schwarzen Meer schwimmen könnten. Dann holte er seine Versorgungsmittel ab und ging zu seiner Arbeit zurück in die Alpen. Überraschenderweise erkundigte sich niemand vom Militär über ihn seit der Zeit, als er die Stellungspapiere zerrissen hatte. Antons Frau war darüber wütend und verriet ihn der Gestapo. 1944 oder 1943 wartete die Gestapo auf ihn, als er seinen Nachschub holen kam.
Franz Dorner wurde ohne Verhandlung nach Dachau gebracht. Es ist traurig, dass er gerade an dem Tag an Typus starb, als das Lager befreit wurde. Er ist einer der etwa 1000 Häftlinge, die am Leitenberger Gedächtnisfriedhof in der Nähe des Lagers Dachau begraben wurden. Eine kleine Steintafel mit seinem Namen kann man heute noch dort sehen.“
Quelle: In tiefer Nacht beginnt der Morgen, Lieselotte Wölbitsch, Hermagoras-Verlag, 2000, ISBN 978-3-7086-0957-7
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