Geboren am: 16.10.1912 in Bischofshofen, Salzburg, Österreich
Eltern: Vater: ? Entacher, Eisenbahnangestellter, Mutter: Katharina, geb. Ladinger (hatten 13 Kinder)
Wohnhaft: Schwarz in Tirol, Frundsbegstraße 63
Beruf: Serviererin
Stand: Ledig, 1 außereheliches Kind geb. 1935
Festnahme am 17.06.1940 seit dem 24.07.1940 im Landgerichtsgefängnis hier in Untersuchungshaft.
Seit 1935 der Internationalen Bibelforscher Vereinigung angeschlossen.
Ich klage die Beschuldigten an, zwischen Herbst 1938 und April 1940 teils in Innsbruck, teils in Schwaz an einer wehrfeindlichen Verbindung teilgenommen und die unterstützt zu haben, – je Verbrechen nach § 3 VO zur Ergänzung der Strafvorschriften zum Schutze der Wehrmacht des deutschen Volkes vom 25.11.1939 –
Beweismittel: Krim. Sekretär Josef Mösinger bei der Staatspolizei Innsbruck als Zeuge.
Wesentliches Ermittlungsergebnis.
1.) Die Beschuldigten die allesamt unbestraft und in politischer Hinsicht niemals organisiert gewesen oder sonst hervorgetreten sind, haben alle lediglich die Volksschule besucht.
2.) Sämtliche Beschuldigten sind aus der Kirche ausgetreten und haben sich der Internationalen Vereinigung Ernster Bibelforscher (im folgenden IBV) zugewendet. Angeregt wurden sie dazu meist durch Vorträge, die in früheren Jahren von der Vereinigung im Innsbrucker Stadtsaal veranstaltet wurden.
Hilde Entacher ist nach der Schulentlassung bis 1934 in Innsbrucker Gasthöfen als Serviererin angestellt gewesen. Nachdem sie 1935 ein außereheliches Kind geboren hatte, ist sie in ihrem Berufe nur noch aushilfsweise tätig geworden. Nach dem Umbruche ist sie nach Schwaz zu ihren Eltern gezogen.
Quelle: DÖW Widerstand und Verfolgung in Tirol 1934-1945 S 371
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