Geboren: 15. Juni 1916 in Wolfsegg, Bez. Attnang-Puchheim, Oberösterreich, Österreich
Gestorben: 13. Mai 2000
Familie: Vater: Wolfgang Mattischek, geb. 1889, 1939 verhaftet, KZ Buchenwald, Wewelsburg, gest. um 1965
Mutter: Theresia Mattischek, geb, 8.9.1889, war von 1940 bis 1945 im KZ Ravensbrück, gest. 30.11.1959
Geschwister: Franz Mattischek, geb. 25. März 1915, 1938 Gefängnis Germersheim, hingerichtet Berlin-Plötzensee 2. Dezember 1939
Hubert Mattischek, geb. 29. Oktober 1919, gest. 2. August 1997
Ernst Mattischek, geb. 23. Dezember 1923, gest. 2000, war kein Zeuge Jehovas und folgte der Einberufung zum Militärdienst
Die Eltern entstammten einfachen Verhältnissen. Wilhelm wurde am 15. Juni 1916 in Wolfsegg, Bez. Attnang-Puchheim, Oberösterreich geboren. Ende 1918 wanderte die Familie in das Ruhrgebiet (Deutschland) aus. Der Vater, Wolfgang Mattischek, arbeitete bis 1928 als Kohlenbauer. Er hatte durch die schlimmen Erfahrungen im Ersten Weltkrieg seinen traditionellen Glauben an Gott fast zur Gänze verloren und kam dort mit den „Ernsten Bibelforschern“ in Kontakt. 1928 kehrte die Familie nach Österreich zurück und wohnte in Ottnang am Hausruck (Bezirk Vöcklabruck).
Die Zeit des Aufwachsens war von Armut geprägt. Die Eltern erzogen die Kinder gemäß ihrem neu erworbenen Glauben. Wegen hartnäckiger Vorurteile von Menschen gegen die Religion der „Ernsten Bibelforscher“ mussten die Kinder sehr leiden. Nach der Schulzeit fand Wilhelm Mattischek Arbeit bei der „Zellwolle Lenzing“ in Oberösterreich.
Wilhelm Mattischek wurde am 20. März 1939 von der Arbeitsstelle weg verhaftet – nachdem man zuvor das Elternhaus nach verbotener Literatur durchsuchte und den Bruder Hubert bereits verhaftet hatte. Beide wurden im selben Auto transportiert und in das Polizeigefängnis Linz eingeliefert. Vom 25. Mai 1939 bsi 29. September 1939 befand er sich in Schutzaft im KZ Dachau und wurde dann in das KZ Mauthausen überstellt. Im Jahr 1943 Überstellung nach Gusen, Häftlingsnummer 1795. Befreiung am 8. Mai 1945
Foto: Wilhelm Mattischek 1. Reihe, 1.v.l.
Überblick über die Gefängnisaufenthalte. Wilhelm war immer mit seinem Bruder Hubert zusammen.
20. März bis 5. Mai 1939 Polizeigefängis Linz, Langgasse
5. Mai bis September 1939 KZ Dachau
29. September 1939 bis Mitte 1944 KZ Mauthausen
Mitte 1944 bis 5. Mai 1945 KZ Gusen I
bis Juli 1945 Gesundheitspflege durch das amerikanische Militär
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